Atemaussetzer in der Nacht – normal oder gefährlich?

Überkommt dich am Tag schon seit längerer Zeit eine starke Müdigkeit, die du dir nicht erklären kannst? Dann kann es sein, dass du nachts Atemaussetzer hast und davon aufwachst, ohne es zu merken. Steckt dahinter das Schlafapnoe-Syndrom, kann es zu ernsten Folgen kommen.

Warum hat man nachts Atemaussetzer?

Unsere Gehirnzentrale sendet uns normalerweise ganz automatisch den Impuls des Ein- und Ausatmens, selbst nachts. Bei einigen Menschen ist das jedoch anders. Bei ihnen setzt der Befehl dann für eine bestimmte Zeit aus und das gleich mehrmals in der Nacht.

Die Ursache dafür, dass die Atmung kurzzeitig aussetzt, liegt meistens daran, dass sich die Atemwege der Betroffenen aus unterschiedlichen Gründen verschließen. Der Körper versetzt sich darauf innerlich in eine Alarmstellung und lässt dich aufwachen, damit du wieder weiter atmest.

Wie bemerkt man Atemaussetzer in der Nacht?

Im Normalfall bekommst du von diesen kurzen Aufwachphasen nicht auch nur ansatzweise etwas mit. Wie du mögliche Atemaussetzer in der Nacht dennoch bemerken kannst? Stellst du am Tag diese Anzeichen fest, solltest du achtsam sein:

  • Starke Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsschwäche
  • Schnelle Reizbarkeit
  • Häufige Kopfschmerzen
  • Sekundenschlaf-Phasen

In vielen Fällen wird eine Schlafapnoe auch von mäßigem bis starkem Schnarchen begleitet – das muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein.

Welche Ursachen haben Atemaussetzer während des Schlafens?

Die Ursachenforschung von Schlafapnoe steckt leider noch in den Kinderschuhen. Sicher ist jedoch, dass es bestimmte Gegebenheiten und Verhaltensweisen gibt, die dein Apnoe-Risiko erhöhen können:

Die Anatomie deines Körpers

Hast du eine vergrößerte Zunge oder weist dein Unterkiefer eine Fehlstellung auf? Dann können sich deine Atemwege in der Nacht schneller verschließen. Auffällig ist auch, dass besonders viele Personen mit Übergewicht an Schlafapnoe erkranken. Dies scheint mit dem vergrößerten Halsumfang zusammenzuhängen.

Deine Schlafstellung

Rückenschläfer schnarchen nicht nur häufiger, sondern haben auch nachts öfter Atemaussetzer. Denn in dieser Lage passiert es schnell, dass deine Zunge in den Rachen rutscht und deine Atmung deshalb ins Stocken gerät.

Deine Lebensweise

Du rauchst regelmäßig? Das ist keine gute Idee. Denn damit erhöhst du nebenbei auch dein Risiko für Atemaussetzer in der Nacht – unter Umständen sogar drastisch. Dasselbe gilt für regelmäßigen Alkoholgenuss. Ferner können auch bestimmte Medikamente eine Schlafapnoe auslösen. Kaum zu glauben, aber wahr: dazu zählen sogar bestimmte Inhaltsstoffe in einigen Schlaftabletten.

Die größten Risikofaktoren für Atemaussetzer im Überblick
  • Anatomie (z. B. Fehlstellung des Kiefers, Nasenscheidewandverkrümmung)
  • vergrößerte Mandeln
  • Übergewicht
  • zu wenig Bewegung
  • Rauchen
  • Alkohol
  • Medikamente
  • Schlafen auf dem Rücken

Wie gefährlich sind Atemaussetzer in der Nacht?

Eine Behandlung von Schlafapnoe ist notwendig, denn als Dauerzustand kann diese Erkrankung gefährlich werden. Ist dein Körper ansonsten gesund, kann er die Atempausen zwar kontrollieren, jedoch muss er dafür deinen Blutdruck ständig nach oben fahren. Das ist auf Dauer sehr ungesund für dein Herz.

Die häufigsten Folgen der Schlafapnoe sind diese:

  • Psychische Instabilität bis hin zu Depression
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Kopfschmerz- oder Migräneanfälle
  • Unfälle durch Unkonzentriertheit (z. B. in Verkehr, Haushalt, Arbeit)

Wie du siehst, können einige der dargestellten Punkte im schlimmsten Fall sogar deine Lebenszeit verkürzen. Umso wichtiger ist es also, die Ursache deiner nächtlichen Atemaussetzer baldmöglichst festzustellen.