Jeden Morgen erholt aufwachen und in den Tag starten – Für rund 12 Millionen Menschen in Deutschland ist dieser Zustand leider nur ein schöner Traum. Sie haben mit Schlafproblemen zu kämpfen und schleppen sich tagtäglich müde und unausgeglichen durch den Tag.

Kennst auch du eine solche Dauermüdigkeit und wunderst dich, woher sie kommt? Dann lies jetzt weiter. Denn ganz wichtig ist es, in diesem Zusammenhang eine medizinische Untersuchung vorzunehmen.

Ständig müde? Was steckt dahinter?

Schlafstörungen gehören bedauerlicherweise schon zu unserer Gesellschaft dazu. Laut einer repräsentativen Studie der DAK aus dem Jahr 2017 sind hochgerechnet etwa 34 Millionen Menschen davon betroffen. Jeder Zehnte hat sogar starke Probleme – doch zum Arzt gehen damit die wenigsten.

Schlafschwierigkeiten werden stark unterschätzt

Viele unterschätzen das Risiko, das andauernde Müdigkeit mit sich bringt oder sie schämen sich, wegen “eines solchen banalen Problems” zum Arzt zu gehen. Hier ist Aufklärung und ein Umdenken gefragt. Denn Schlaflosigkeit ist ein Warnzeichen des Körpers. Und hinter andauernder Tagesmüdigkeit steckt immer ein Grund.

Ganz gleich, ob dieser nun eine schlechte Schlafhygiene, Stress im Alltag oder gar eine ernste Erkrankung ist – So gut wie jedem Betroffenen kann heutzutage dauerhaft geholfen werden. Unbehandelt dagegen kann dauerhafter Schlafentzug zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen. Darum gilt: Lass dich untersuchen – Deine Gesundheit wird es dir danken!

Welche Symptome sind mit Tagesmüdigkeit verbunden?

Dauermüdigkeit verbindet sich häufig mit den folgenden Merkmalen:

  • Konzentrationsstörungen
  • Reizbarkeit
  • Ängstlichkeit
  • Schwindel
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Nächtliches Schwitzen
  • Depressive Stimmung
  • Gesteigertes Hungergefühl

Nicht immer treten alle Beschwerden gleichzeitig auf und die Ausprägungen können unterschiedlich stark sein. Wichtig ist, zu bedenken, dass mit vielen der genannten Punkte auch eine erhöhte Unfallgefahr im Alltag sowie im Straßenverkehr einhergeht, die sowohl dein als auch das Leben anderer gefährden kann.

Was können Ursachen für die Tagesmüdigkeit sein?

In einigen Fällen kann der Grund für Schlaflosigkeit recht naheliegend sein. Manchmal fehlt die Ruhe bereits vor dem Zubettgehen. Wer kurz vor dem Schlafengehen noch schnell seine geschäftlichen E-Mails überprüft oder sich stundenlang in den sozialen Medien aufhält, schafft sich Reize, die es uns oft schwer machen, gedanklich abzuschalten.

Weitere Gründe für dauerhafte Müdigkeit können sein:

  • Stress und Ängste im Alltag
  • Unzureichend gelüftetes Schlafzimmer
  • Schadstoffe in der Luft/im Haushalt
  • Starker Nikotin- und/oder Alkoholkonsum
  • Zu spätes oder zu fettreiches Essen
  • Ungenügende Bewegung im Alltag
  • Schlechte Matratze
  • Wechselnde Schlafenszeiten/Schichtarbeit

Erkrankungen als Grund für Hypersomnie

Du gehst früh ins Bett, aber fühlst dich am Tag trotzdem erschöpft? In diesem Fall kann eine Erkrankung die Ursache deiner dauerhaften Tagesmüdigkeit sein. Auch hier ist die Liste lang, um welche es sich handeln könnte. Nachfolgend zwei Beispiele:

Restless Leg Syndrome

Beim RLS handelt es sich um eine neurologische Erkrankung. Betroffene spüren dabei insbesondere beim ruhigen Liegen im Bett ein Missempfinden in den Beinen. Die Ausprägung kann sich von einem Kribbeln bis zu starken Schmerzen ausdehnen. Sobald die Personen sich bewegen, lässt der Schmerz nach. Das macht jedoch ruhigen Schlaf schier unmöglich. Der Auslöser des Restless Leg Syndroms ist immer noch ungewiss, man geht jedoch von einem Dopaminmangel aus. Dieser kann auch angeboren sein. Dopaminpräparate verhelfen oft zu einer starken Besserung.

Narkolepsie

Bei der neurologischen Krankheit Narkolepsie ist die Hypersomnie so weit ausgeprägt, dass Menschen, die darunter leiden, mitten am Tag plötzlich einschlafen. Dabei liegen sie meistens gar nicht einmal, sondern bedienen gerade eine Maschine oder sitzen am Steuer ihres Autos – und können nichts gegen den Anfall tun. Oft wird Narkolepsie durch eine teilweise oder vollständige Kurzlähmung begleitet. Auch hier sind die Auslöser der Erkrankung noch unbekannt, es wird von einer Kombination aus genetischen Gegebenheiten und Umwelteinflüssen gesprochen.

Schlafapnoe ist eine der häufigsten Gründe für Tagesmüdigkeit!

Einer der am häufigsten diagnostizierten Ursachen für Hypersomnie ist die Obstruktive Schlafapnoe.

Was ist die Obstruktive Schlafapnoe?

Bei einer OSA kommt es dazu, dass sich die Atemwege nachts mehrfach, etwa durch die Zunge, verschließen und die Atmung für mindestens zehn Sekunden stockt. Der Atemstillstand löst in unserer Gehirnzentrale sofort einen Alarmzustand aus, der unseren Körper kurzzeitig erwachen lässt. Diese Wachzustände nehmen wir nachts nicht wahr, bemerken dann aber am Tag die Folgen der dadurch stark geminderten Schlafqualität.

Wodurch entsteht eine OSA?

Die Ursachen der Apnoe-Erkrankung sind vielfältig. Sowohl anatomische Vererbungsmerkmale wie zum Beispiel eine Kieferverformung oder vergrößerte Mandeln können ausschlaggebend sein, als auch bestehende Faktoren wie

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Diabetes

Laut der Lungenliga Schweiz erkranken zudem doppelt so viele Männer wie Frauen an der Krankheit. Eine ungesunde Lebensweise kann das Risiko, an einer Schlafapnoe zu erkranken, zusätzlich erhöhen. Insbesondere hervorzuheben sind regelmäßiger Zigaretten- und Alkoholkonsum.

Warum sollte eine OSA immer behandelt werden?

Unbehandelt führt eine Schlafapnoe häufig zu Folgeerkrankungen. Dazu zählen diese:

  • Schlaganfall
  • Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt
  • Diabetes
  • Lungenhochdruck
  • Fettleber, Leberzirrhose
  • Hirninfarkt

Doch keine Sorge: Obwohl eine OSA nicht vollständig heilbar ist, gibt es heute etliche innovative Behandlungsmöglichkeiten. Die CPAP-Therapie zählt zu den aussichtsreichsten, ist aber weitaus nicht die einzig zur Verfügung stehende. Dein Arzt kann dich hier individuell beraten.